Im Jahre 1107 ließ sich Ligerius in den Dünen nieder. Wie mehr Abteien aus dieser Zeit entstand Ten Duinen aus einer Gemeinschaft, bei der ein Einsiedler den Anfang bildete.

Heutzutage gibt es keine Einsiedler mehr in unseren Dünen, aber die Dünenabtei und das Abteimuseum stehen noch immer da. Dieses Jahr feiert das Museum sein zwanzigjähriges Jubiläum. Tij-dingen reiste mit Dirk Vanclooster, bereits seit 20 Jahren Hauptgeschäftsführer, in die Vergangenheit und in die Zukunft.

Tij-dingen: Sie sind bereits seit zwei Dezennien der Hauptgeschäftsführer des Museums. Woran erinnern Sie sich am besten?

Dirk Vanclooster: "Eine schwierige Frage zum Anfang. (lacht) Wenn ich mich dann aber trotzdem entscheiden muss, nenne ich zwei Ausstellungen: Dansen met de dood (Tanzen mit dem Tod) und Bouwen voor de eeuwigheid (Bauen für die Ewigkeit). Die Ausstellung Dansen met de dood (2008), da es sich um eine Zusammenarbeit handelte ˗ mit allen Dienstleistungen unserer Gemeinde im Bereich Freizeit. Sehr gelungen. Der Tod ist kein einfaches Thema, aber wir haben es trotzdem getan und kamen sogar in die internationale Presse (USA Today). ‘Bouwen voor de eeuwigheid‘ wähle ich, da während dieser Ausstellung alles zusammenfiel. Wir haben das Museum in vielen kleinen Schritten neu eingerichtet und aufgebaut, um diesen Höhepunkt zu erreichen. Fünfzehn Jahre Forschung in einem Moment zusammengeballt. Wir wissen viel mehr als früher, aber es gibt noch Vieles, das wir nicht wissen. Die Maquette in LEGO wurde für diese Ausstellung gebaut."

Tij-dingen: Was ist das größte Erbe der Dünenabtei?

Dirk Vanclooster: "Die Dünenabtei war fast 700 Jahre aktiv an unserer Küste. Von 1128 bis 1796. Ab der ersten Abtei bis zum Moment, wo die Französische Revolution den Gnadenstoß gab. 700 Jahre hat die Dünenabtei also standgehalten und unsere Gemeinde sowie die weitere Umgebung geprägt. Das Motto der Dünenabtei lautet: Machen Sie aus der Not eine Tugend. Das Motto hat sie dann auch realisiert. Wie? Indem sie eine unglaubliche Spannkraft zeigte und viele Katastrophen überstanden hat: die Pest, die kleine Eiszeit, Hungersnöte und die Einmärsche der Geusen."

T-d: Welches ist für Sie das schönste Objekt aus Ihrer Sammlung? Oder der schönste Platz im Abteimuseum?

Dirk: "Schwierig. Es gibt so viele schöne Sachen. Alle Funde sind einzigartig und bezeichnend für die Dünenabtei. Aber ich muss mich dann schweren Herzens entscheiden: der Wasserspeier, der Frauenkopf mit Drachen und ein Grundstein in Backstein. Den letzten fand ich besonders schön, da der Stein den Druck des Gewölbes auffängt, aber ganz normal in Backstein hergestellt ist. Auf der Seite selber wähle ich die Zugangspforte zum Flügel der Laienbrüder."

T-d: Was ist für Sie die lebendigste Geschichte aus der reichen Historie?

Dirk: "Äbte waren Menschen und wo Menschen sind, findet man starke Geschichten. Abt de Clerq ist der erste Name, der mir einfällt, ein Mann, der die Abtei symbolisch und wörtlich geprägt hat. Auf sehr vielen Kacheln und Tellern sieht man seinen Namen. Er hat sich sogar an bestehende Werken hinzufügen lassen und auch das Wappenschild eines anderen Abtes übermalen lassen. Am meisten intrigierend? Petrus Van Onderbergen. Der jüngste Abt aller Zeiten, er war sogar so jung, dass die Gemeinschaft um Erlaubnis bitten musste, um ihn wählen zu können. Petrus ging mit auf eine diplomatische Mission nach Spanien. Er wurde krank und verstarb kurz nach seiner Rückkehr. Und der unterhaltsamste für mich ist Lambertus van Uppenbroeck. Nach dem Ende der Pest schenkte er jedem einen Krug Duynewijn. Um die schweren Zeiten herunterzuspülen. Sein Nachfolger, Walter Stryck, fand die Idee so gut, dass er sogar zwei Krüge schenkte. (lacht)"

Besuchen Sie die Ausstellung: 20 Jahre Abteimuseum

Das Museum nimmt Sie mit zurück in die Zeit: mit Fotos und Geschichten zur Sammlung und der wissenschaftlichen Studien. Eine schöne Zusammenfassung der Vergangenheit und ein Ausblick in die Zukunft. Informationen und Eintrittskarten: www.tenduinen.be/de

Es gibt noch mehr: eine Fahrt mit dem Planwagen, die Besteigung der Süd-Abteimühle oder einen Gottesdienst im Freien besuchen.